Re: Schalthebel schlägt wie wild
geschrieben von:
hageo
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Datum: 05. September 2010 17:49
Lieber Leidensgenosse,
der Auslöser für die Wechselei war die Bemerkung der Werkstatt, die mir den gelben 3-er-Aufkleber verpaßt hat, ich solle mal das Getriebe bittschön vom Argarstaub befreien, wegen der Kühlung, die Getriebe hätten das nicht so gern.
Wollte ich mit einem Druckwassergerät machen, aber da habe ich den Auslöser der Schalthebelwackelei gesehen: Eine ausgeleierte Führungsbuchse im Schaltwellengehäuse, vermutlich durch recht robusten Gebrauch seitens des Vorbesitzers, einem Angehörigen des Nährstands, nebst natürlich ebenso ausgeleiertem Dichtring, durch den dann Dreckwasser ins Getriebe gedrungen wäre.
Vorgehen:
- Umgebung saubermachen.
- in der "Werkzeugkiste" die Anleitung suchen.
- Habs ausprobiert: Es geht alles von oben ähnlich einer
Gallenblasen-Schlüsselloch-Operation.
- Der gleiche Vorgang ist wie der beim Spannstiftwechseln, den habe ich übrigens gleich mit erneuert, weil er sowieso raus muß.
- Wenn der Stift raus ist, am inneren Ende der Schaltwelle den kleinen Sicherungring rausmachen, dann die dortige Schiebe-Bronzebuchse festhalten (da sitzt eine Neutralebenen-Feder dahinter!) und den großen Sicherungsring rausmachen, Feder und die darunter liegende Anschlagshülse entfernen (Einbaurichtung der Hülse merken).
- Schaltwelle sorgfältig durch den Schaltfinger und die äußere Buchse hindurch kloppen.
- Dichtring mit Schraubendreher rausmeucheln.
- Buchse mit einem langen Durchschlag von der Innenseite her vorsichtig rauskloppen (Alu-Gehäuse!).
- Neue Buchse (A63126550150) so weit sorgfältig einkloppen, daß der Dichtring noch Platz hat. Dichtring (A6319971646) bündig einsetzen.
- Schaltwelle einschieben, vorher Schaltfinger ins Gehäuse einlegen, auf Dichtring achten.
- Anschlagshülse richtigrum und Feder mit den Sicherungsringen festsetzen.
- Löcher am Schaltfinger und an der Schaltwelle suchen.
- Spannstift (N308748006002) von der Rückseite aus mit einem Durchschlag einkloppen, dabei den Schaltfinger auf der Gegenseite unterstützen. So weit einkloppen, daß er nicht raussteht und an der Innenseite des Gehäuses streift.
- Dichtflächen mit Bremsenreiniger entfetten, mit einer lösbaren Dichtungspampe (Atmosit) einstreichen, Gehäuse einsetzen, dabei mit dem Schaltfinger die Kerben in den Schaltstangen durch drehendes Tasten an dem verzahnten Stummel suchen und festschrauben.
- Schalthebelei festmachen, vorher das untere Ende, das im (neuen) Gummi steckt, mit Silikonfett, kein Autofett(!), einschmieren.
- Gummibälge aufstecken.
-- Ein total neues Schalterlebnis, so exakt wie in einem Rallyeauto und kein Gewackel mehr, überraschend kurze Schaltwege --
Viel Erfolch!!!!
hageo