Re: Lackieren - Mit Pistole sprühen vs rollen
Datum: 07. September 2020 09:59
...richtig, es ist eine Frage des Anspruchs.
Eine Top-Lackierung durch einen Autolackierer hat seinen Preis. Temperierte Hallen, Absaugung, Umweltauflagen etc.bereiten dem Unternehmer Kosten, die ein Maler nicht hat ...
Die Werkslackierung ist aber auch nicht überall aalglatt sondern teilweise orangenhautartig.
Wer gut rollen kann, der bekommt passable Ergebnisse hin.Allerdings funktioniert das tatsächlich nur mit langsam trocknenden 1-K Lacken und ist um so besser - wie andere schon schrieben - je geringer der Glanzgrad ist.
Das ersten Automobile wurden auch per Hand lackiert ! :-)
Wie dem auch sei, wer noch nie vorher spritzlackiert hat sollte sich zumindest gut einlesen und an etwas anderem ausgiebig probieren. Ist der Lack nicht auf die notwendige Viskosität verdünnt, verläuft er nicht gut und bildet Orangenhaut oder er fließt zu stark - besonders an stehenden Flöchen - und es gibt die gefürchteten Läufer. Es darf daher nicht zu dick gearbeitet werden, sondern nass in nass, d.h. eine Schicht antrocknen lassen ( 20 min) und dann erst eine zweite aufbringen. Und das Endergebnis hängt immer von der guten Vorarbeit ab. Lack ist nur der letzte Überzug. Der füllt nichts und gleicht auch nichts aus.
Und dann ist ja da die Sache noch mit dem Staub etc. Eine geschlossene Halle mit Absaugung ist perfekt ...daher vielleicht doch eine Mietkabine ?
Im Freien hatte ich schon einmal einen Sprenkeleffekt durch tausende von Rapskäfern ...
Weil das alles sehr aufwändig ist habe ich meine Kutter mit mattstumpfen Afrika-Militärlack gerollt (1-K) und kann jeddrzeit partiell ausbessern. Nachteil: bei dem stumpfen Lack bleibt Schmutz viel einfacher in den Poren und wenn man nicht alle 2 Monate wäscht wird es auch schnell moosgrün in der Regenrinne ... aber wer den Off-road-Charakter mag :-)